Mercedes-Benz war in diesem Jahr mit sechs Fahrzeugen in der Halle und zwei weiteren im Freigelände auf der IAA Nutzfahrzeuge vertreten. Die Marke Setra der EvoBus GmbH präsentierte sich wie üblich auf einem eigenständigen Messestand. Produktneuigkeiten sind bei Mercedes-Benz nicht zu verzeichnen, nachdem das gesamte Programm in den letzten Jahren runderneuert worden war und auch die Motoren nach Euro 5- und EEV-Norm schon seit längerer Zeit erhältlich sind. Nach nunmehr elf Jahren im Programm ist der Linienbus Citaro das erfolgreichste Modell seiner Klasse und wurde in über 20.000 Exemplaren verkauft. Im Export hat sich dieser Typ inzwischen auch in weiteren Nachbarländern etabliert, neben einem Folgeauftrag aus Rotterdam konnte Mercedes-Benz auch Bestellungen aus Brüssel und von der TEC aus Belgien verzeichnen, etliche Betriebe in Frankreich beliefern und ist seit diesem Jahr auch zunehmend in Polen bei Ausschreibungen erfolgreich; insgesamt sind die Fahrzeuge in 39 Ländern unterwegs - neuerdings testweise auch in Japan und in New York. Der Citaro wird außer in Mannheim auch im Werk Ulm sowie im französischen Werk in Ligny gebaut.
In Hannover wurde die Linienbusbaureihe durch einen 12 Meter langen Citaro (O 530) mit EEV-Motor vertreten. Serienmäßig werden Euro 4-Motoren verbaut, auf Wunsch sind Euro 5- oder EEV-Aggregate sowie ein Erdgasmotor erhältlich. Ebenfalls optional ist das Umweltsiegel "Blauer Engel", mit dem der Citaro seit 2007 ausgezeichnet werden darf. Erhältlich sind insgesamt 24 Varianten mit 10,5, 13, 15, 18 und 19,5 Metern Länge sowie als 12 und 13 Meter langer Low-Entry-Bus, zumeist in Stadt- und Überlandausführung. Als Neuheit kann der 18 Meter lange Citaro-Gelenkbus jetzt auch im "Metro-Design" des CapaCity bestellt werden, das eine gepfeilte Bugblende, eine seitliche Verkleidung der Dachaufbauten, abgedeckte Räder an den Hinterachsen, optisch heruntergezogene Seitenscheiben und ein verändertes Heck beinhaltet.
Im Freigelände zeigte Mercedes-Benz wie schon vor zwei Jahren den 19,54 Meter langen vierachsigen Großraum-Gelenkbus CapaCity (O 530 GL). Das diesjährige Ausstellungsfahrzeug - ein Vorführwagen - ist allerdings im regulären Citaro-Design gehalten statt in der speziellen CapaCity-Optik, die auf Wunsch weiterhin erhältlich ist. Nach Angaben des Herstellers wurden inzwischen 150 CapaCity verkauft - in Deutschland sind bislang vier Fahrzeuge in Stuttgart und eines im Landkreis Osnabrück im Einsatz, vier weitere werden im Dezember nach Tübingen geliefert. Der mit drei Türen und der Überlandfront ausgestattete Wagen der Firma Hummert aus Dissen war als Shuttlefahrzeug für Mercedes-Benz ebenfalls auf dem IAA-Gelände zu sehen.
Zum Thema Alternative Antriebe wurden zwei Omnibusse präsentiert. In der Halle stand der inzwischen mehr als fünf Jahre alte Prototyp des Citaro BZ (O 530 BZ) mit Brennstoffzellenantrieb, der bis zuletzt unter der Zulassung S-BZ 1004 ausschließlich für Testfahrten verwendet wurde. Für die IAA Nutzfahrzeuge erhielt das Fahrzeug die Gestaltung der Brennstoffzellenbusse der Hamburger Hochbahn AG, ist jedoch nicht für einen Einsatz in Hamburg vorgesehen. Die HOCHBAHN setzte bis vor kurzem noch neun sowie für weitere zwei Jahre noch sechs Citaro BZ weiterhin im Linienverkehr ein, nachdem ursprünglich nur ein zweijähriger Testbetrieb vorgesehen war. Die insgesamt 36 Brennstoffzellenbusse haben in zwölf Städten vornehmlich in Europa, aber auch in China und Australien inzwischen eine Laufleistung von mehr als zwei Millionen Kilometern und 132.000 Betriebsstunden erreicht.
Ebenfalls im Freigelände stand der vor einem Jahr auf den Mercedes Omnibus-Tagen erstmalig präsentierte Citaro G BlueTec Hybrid (O 530 G Hybrid). Der Gelenkbus verfügt über einen seriellen Hybridantrieb mit Lithium-Ionen-Batterien als Energiespeicher und Radnabenmotoren an Mittel- und Hinterachse. Zum Jahreswechsel soll das Fahrzeug in die Praxiserprobung in Stuttgart gehen, eine Verzögerung dieses Einsatzes zeichnet sich allerdings ab. Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollte Ende 2009 eine Kleinserie unter anderem in Hamburg, Rotterdam und London den Betrieb aufnehmen, für 2010 war auf Basis des Hybridbusses eine zweite Generation von Brennstoffzellenbussen vorgesehen.
Der Überlandlinien- und Kombibus Integro wurde in der 12,1 Meter langen Grundversion ausgestellt. Das präsentierte Fahrzeug weist als Besonderheit einen Hublift an der Mitteltür und ein Wechselpodest mit Airlineschienen im Boden im Bereich des Kinderwagenplatzes auf. Erhältlich sind weiterhin drei Längenvarianten, neben der Grundversion der 13 Meter lange zweiachsige Integro M und der 14,9 Meter messende dreiachsige Integro L. Die Motoren der Bauart OM 457 hLA mit Leistungen von 299 bis 408 PS sind neuerdings auch nach dem EEV-Standard lieferbar.
In allen vier Längenvarianten zwischen 12,1 und 14 Metern Länge eingeführt wurde seit der Premiere vor zwei Jahren der Reisehochdecker Tourismo. Der in der Türkei gefertigte Fahrzeugtyp wurde ebenfalls durch die 12,1 Meter lange Grundvariante in Hannover vertreten. Die 354 bis 428 PS leistenden Motoren halten wahlweise den Euro 4- und Euro 5-Standard ein. Ab dem Frühjahr 2009 ist ein neues automatisiertes Achtgang-Getriebe lieferbar, serienmäßig wird eine umfangreiche Sicherheitsausstattung angeboten.
Erstmals modellgepflegt zeigte sich der Reisehochdecker Travego, der in der 13 Meter messenden Zwischenlänge als dreiachsiger Travego M ausgestellt wurde. Ebenfalls überarbeitet erhältlich sind der 12,18 Meter lange Travego und der 14 Meter lange Travego L. Wesentliches Augenmerk wurde auf die Sicherheitsausstattung gelegt, zu der bei der neuen Generation vor allem das Active Brake Assist-System und der Front Collision Guard als passives Sicherheitssystem bei einem Frontalaufprall gehören. Die optische Frontgestaltung wurde in diesem Zusammenhang geringfügig überarbeitet. Neben den Motoren mit 428 und 476 PS ist jetzt auch eine Variante mit 456 PS erhältlich, alle drei Motorisierungen erfüllen die Euro 5-Norm. Zudem wurde das Fahrwerk in mehreren Punkten überarbeitet, dabei erhielt der Dreiachser eine neue Nachlaufachse mit Einzelradaufhängung.
Der Produktbereich Minibusse präsentierte den aufgewerteten Sprinter City 65. Der Niederflur-Kleinbus erhielt einen vergrößerten Niederflurbereich, der in Richtung Hinterachse leicht ansteigt. Bis zu 30 Fahrgäste finden in dem Fahrzeug Platz, das mit Zahltischschrank und Zielanzeige ausgestattet werden kann. Weiterhin in zahlreichen Varianten erhältlich sind die übrigen Kleinbustypen Sprinter Transfer, Travel und Monility.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetpräsenz von EvoBus.
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