Magazin: IAA Nutzfahrzeuge 2010
Solaris Bus & Coach
Solaris Bus & Coach hat dank seiner Fokussierung auf Linienbusse die Krise im Nutzfahrzeugmarkt kaum zu spüren bekommen. Die Absatzzahlen entwickeln sich stabil, im laufenden Jahr werden 1.200 Einheiten angestrebt. Neben dem bekannten Niederflurbus Urbino läuft nun die Serienproduktion des Überlandbusses InterUrbino an, dynamisch vorangetrieben wird zudem die Weiterentwicklung von Hybridantrieben. Über die Busbranche hinaus hat Solaris mit der Niederflurbahn Tramino den Einstieg in den Straßenbahnmarkt vollzogen.
Als Premiere wurde in Hannover der Urbino 18 Hybrid mit seriellem Hybridantrieb von Vossloh-Kiepe vorgestellt. Nach bereits drei verschiedenen Varianten mit parallelem Hybridantrieb bietet Solaris damit erstmals einen Bus mit seriellem Hybridantrieb an. Diese Technik ist im reinen Stadtverkehr erfolgversprechender als die parallele Version. Zudem wurde das vorgestellte Fahrzeug bewusst als Erprobungsträger konzipiert und vereint zahlreiche technische Lösungen. Als Traktionsmotor dient ein Elektromotor, der Dieselmotor von Cummins mit 285 PS bei 6,7 Litern Hubraum dient als Generator. Zur Speicherung von elektrischer Energie sind sowohl eine Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie als auch Superkondensatoren vorhanden. Eine Besonderheit ist der sogenannten Plug-In-Anschluss, der ein Aufladen der Speicher durch einen externen Stromanschluss ermöglicht. Nebenaggregate wie Türen, Kompressor und Lenkung werden elektrisch angetrieben, so dass abschnittsweise ein reiner Elektrobetrieb möglich ist. Im Anschluss an die IAA Nutzfahrzeuge geht das Fahrzeug in ein umfangreiches Testprogramm.
Angekündigt wurde zusätzlich eine dritte Variante des Urbino 18 Hybrid mit parallelem Hybridantrieb von Voith. Nach den beiden Varianten mit Allison-Hybridsystemen im Urbino 18 und dem Eaton-Hybridsystem im Urbino 12 wird damit die Hybridlösung eines weiteren Zulieferers eingebaut. Ein erster Urbino 18 Hybrid mit Voith-Antrieb soll im Herbst bei der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG in den Testbetrieb kommen, die Serienauslieferung ist für Mitte 2011 vorgesehen.
Unverändert erhältlich sind die dieselbetriebenen Ausführungen des Urbino in den Längenmaßen von 10, 12, 15 und 18 Metern, als 12, 15 und 18 Meter langer Trolleybus Trollino, als 12 oder 15 Meter langer Low-Entry-Bus Urbino LE sowie der Midibus Alpino in 8,6 Meter langer Niederflur- oder 8,9 Meter langer Low-Entry-Version. Von den Low-Entry-Bussen konnte Solaris vor allem in Skandinavien hohe Stückzahlen absetzen. Für die geforderte Biogas-Variante wurde der Dachtank neu konzipiert und dabei der im vorderen Bereich des Low-Entry-Fahrzeugs verfügbare Raum im Dachbereich so genutzt, dass die Dachhaube für den Tank deutlich niedriger ausfallen konnte.
Nachdem der neue Überlandbus InterUrbino vor einem Jahr erstmals präsentiert worden war, geht dieser Typ nun in die Serienfertigung und wird auch auf dem deutschen Markt angeboten. Das 12 Meter lange Fahrzeug bietet bis zu 53 Sitzplätze sowie Kofferräume unterhalb des Fahrgastraums. Neben einer Einzeltür vorne kann in der Mitte wahlweise eine einfach- oder doppeltbreite Tür verbaut werden. Der Antrieb erfolgt durch einen 300 PS leistenden Cummins-Motor mit 6,7 Litern Hubraum, der wahlweise mit Schalt- oder Auto- matikgetrieben kombiniert werden kann. Die beiden Prototypen wurden - teilweise von unab- hängigen Institutionen durchgeführten - Tests in Spanien, Tschechien und Finnland unter- zogen und den Ergebnissen entsprechend optimiert. Die ersten 20 Fahrzeuge konnten im September nach Frankreich ausgeliefert werden.
| Solaris Bus & Coach auf der InnoTrans 2010 |
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Weitere Informationen finden Sie auf der Internetpräsenz von Solaris Bus & Coach.
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