Magazin: MOT 2003


von Stefan Baguette und Manuel Bosch

In zweijährigem Rhytmus richtet Mercedes-Benz Omnibusse die Hausmesse Mercedes Omnibus-Tage (MOT) im Omnibus-Gebrauchtwagen-Centrum (OGC) in Frankfurt am Main aus. Die diesjährige MOT 2003 fand vom 14. bis 16.11.2003 sowie vom 21. bis 23.11.2003 statt und zeigte das aktuelle Omnibusprogramm von Mercedes-Benz, wobei als Neuheit der Reisebus Tourino vorgestellt wurde.

Die Hausmesse stand in diesem Jahr unter dem Motto "4 Seasons 4 Business". Ein besonderes Augenmerk lag bei den neuen Zwischenlängen der Omnibustypen Citaro, Integro und Travego, des Weiteren wurde auch ein Brennstoffzellenbus präsentiert. Verschiedene Fahrzeuge standen zu Probefahrten bereit, und traditionell rundete ein Rahmenprogramm in der Ausstellungshalle die Veranstaltung ab.

Im Folgenden werden die ausgestellten und bei den Testfahrten eingesetzten Fahrzeuge vorgestellt, unterteilt nach Linienbussen inklusive des Komibusses Integro und Reisebussen.


Linienbusse

Die aktuelle Stadtbusbaureihe Citaro präsentierte Mercedes-Benz in Form von drei verschiedenen Ausführungen: Die neue Längenvariante von 13 Metern repräsentiert der O 530 MÜ, mit Brennstoffzellenantrieb ausgestattet ist der O 530 BZ und mit gehobener Innenausstattung versehen der Gelenkbus O 530 GÜ als "BusBahn".

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Ein 13 Meter langer Citaro MÜ in Überlandausführung wurde in der Ausstellungshalle gezeigt. Ein weiterer Wagen stand für Probefahrten zur Verfügung, um das Fahrverhalten dieses Fahrzeugs mit einem gegenüber der regulären Soloausführung deutlich größeren Wendekreis - bedingt durch den verlängerten Radstand - zu demonstrieren. Neben einem Infotainment-System der Firma Lawo mit einem Bildschirm im Querkanal verfügte dieser Omnibus über eine neuartige Fahrtzielaußenanzeige des Typs EvoBus TopBasic in LCD-Ausführung, bei der das Liniennummernfeld verschiedene Farben anzeigen kann.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Die wohl eindrucksvollste Probefahrt konnten die Besucher mit einem Citaro mit Brennstoffzellenantrieb erleben, während der die neuartige Antriebstechnik von Mitarbeitern des Herstellers erläutert wurde. Zur Verfügung stand einer der drei für Porto gefertigten Wagen, die unmittelbar nach der MOT an den künftigen Betreiber übergeben werden sollten; bis auf die drei einzigen Rechtslenker-Fahrzeuge für London ist damit die Auslieferung der 30 Citaro BZ abgeschlossen.

zum Vergrößern bitte klicken Die Innenraumgestaltung der Fahrzeuge unterscheidet sich kaum von der Dieselvariante mit stehendem Motor. Die Geräuschkulisse des Antriebs reduziert sich auf einen im oberen Frequenzbereich befindlichen Ton sowie Rollgeräusche - im unmittelbaren Vergleich mit einem dieselbetrieben Citaro läuft der Brennstoffzellenwagen deutlich ruhiger und vor allem vibrationsfrei. Auffällig ist die konventionelle Getriebetechnik mit einem ZF-Getriebe, so dass das mit elektrischen Radnabenmotoren wie im O 405 GNDE mögliche ruckfreie Fahren bei diesen Fahrzeugen nicht umsetzbar ist. Wegen der schweren Dachaufbauten reagiert darüber hinaus die Federung im Bereich der Vorderachse bei Kurvenfahrten deutlich härter als bei der Dieselausführung. Eine rechtliche Besonderheit besteht darin, dass die Citaro BZ in allen zehn Einsatzstädten ohne eine völlig neue Typzulassung und ohne Sondergenehmigung eingesetzt werden können, da sie technisch weitgehend auf dem bekannten Konzept des regulären Citaro basieren.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Als Ersatz für eine nicht mehr bediente Eisenbahnstrecke richtete die Regiobus GmbH in Mittweida einen Verkehr mit Omnibussen unter dem Namen "BusBahn" ein. Zum Einsatz gelangen besonders komfortabel ausgestattete Gelenkbusse der Bauart Citaro GÜ. Der fünfte Wagen in dieser Ausführung wurde vor der Auslieferung an den Betreiber auf der MOT vorgestellt und sorgte durch seine innovativen Detaillösungen für Beachtung. Die Reisebussitze bieten auch bei längerer Fahrtzeit ausreichenden Komfort, teilweise sind sie in Sitzgruppen mit kleinen Tischen angeordnet. Vor Tür 2 wurde ein Stehtischbereich gegenüber des Getränkeautomatens eingerichtet, während der Stehperron gegenüber der Tür mit Fahrradhalterungen versehen wurde. Unmittelbar hinter dem Gelenk wurde eine Toilettenzelle eingebaut, die Klimaanlage sowie ein Sternenhimmel und ein Infotainment-System in der Decke runden den Komfort ab. Dem Fahrer stehen eine Innenraumüberwachung mit Kameras sowie eine Rückfahrkamera zur Verfügung.

Im Freigelände stand ein Citaro Ü für die Verkehrsbetriebe Kreis Plön abgestellt, der im Rahmen der Veranstaltung als 250. Mercedes-Benz-Omnibus für dieses Unternehmen übergeben wurde.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Bei der letzten MOT im November 2001 wurde der Conecto H für den deutschen Markt als Neuheit präsentiert. In diesem Jahr stand der in der Türkei gefertigte Überlandlinienbus im Hintergrund des Interesses - ein Wagen wurde in der Ausstellungshalle gezeigt, ein Vorführfahrzeug konnte zu Probefahrten genutzt werden. Im Freigelände stand mit dem Wagen 1316 der Regional Bus Stuttgart GmbH der 50. Conecto für dieses Unternehmen und zugleich der 100. Wagen dieser als O 345 H bezeichneten Bauart für die Bundesbusgesellschaften.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Der Kombibus Integro wurde wie auch der Citaro in der neuen Zwischenlänge von 12,87 Metern vorgestellt. Ein Integro M stand zu Testfahrten bereit, ein weiteres Exemplar vertrat diesen Fahrzeugtyp in der Ausstellungshalle. Zweitgenannter O 550 M verfügte über einen Rollstuhllift an Tür 2, der in ungenutztem Zustand zwischen zwei Trittstufen unter dem Fahrzeugboden eingefahren werden kann und somit keinen zusätzlichen Raum im Einstiegsbereich einnimmt.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Im Bereich der Kleinbusse wurde der Sprinter Niederflur mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,3 Tonnen gezeigt, der über einen stufenlosen Vordereinstieg mit Doppeltür und anschließendem Stehperron verfügt. Der Fahrgastraum mit Sitzplätzen ist über zwei Stufen sowie eine Einzeltür am Heck zu erreichen. Ein Niederflur-Sprinter stand vor der Halle für Testfahrten bereit, außerdem ein Kundenfahrzeug im Hallenbereich ausgestellt.


Reisebusse

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Seine Premiere feierte der neue Midi-Reisebus Tourino. Dieses Fahrzeug kann mit bis zu 36 Sitzplätzen ausgestattet werden, die über eine Front- und eine Hecktür erreicht werden. Angetrieben wird der Tourino, der als O 510 bezeichnet wird, durch einen Heckmotor, für zusätzlichen Komfort sorgt die Vorderachse mit Einzelrad-Aufhängung. Neben einem Ausstellungsfahrzeug in der Halle standen zwei Wagen zu Probefahrten bereit.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Im Zeichen der neuen Längenvarianten stand auch der Reisebus Travego. Ausgestellt waren ein 12,87 Meter langer O 580-16 RHD (Travego M) sowie ein 13,85 Meter langer O 580-17 RHD (Travego L). Vor der Ausstellungshalle wurde außerdem ein O 580-15 RHD in Normallänge als Mannschaftsbus des Deutschen Fußball-Bundes gezeigt. Für Probefahrten standen ein O 580-15 RH mit Zielanzeige für den Kombineinsatz sowie ein O 580-16 RHD zur Verfügung.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Auch der im türkischen EvoBus-Werk gefertigte Tourismo war in der Ausstellung vertreten, während auf dem Freigelände der neue Wagen dieser Bauart mit der Reihenbezeichnung O 350 für die Weltmeister-Damenmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes präsentiert wurde. Abgerundet wird das Reisebusprogramm von Mercedes-Benz durch den Medio, der ein Facelift erhielt und mit einem Exemplar die Fahrzeugausstellung bereicherte, sowie den Sprinter Classic mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 6,25 Tonnen und komfortabler Innenausstattung.


Alle in diesem Artikel abgebildeten Fotos wurden von Stefan Baguette und Manuel Bosch am 16.11.2003 aufgenommen.

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