Klaus Schameitat14.02.2007 | Kasachstan
Etwa 24 portugiesische Obusse sind nach Kasachstan gelangt! Als im Dezember 1997 der Obusbetrieb in der portugiesischen Hafenstadt Porto eingestellt wurde, erwies sich der noch relativ moderne Wagenpark zunächst als unverkäuflich. Die in den Jahren 1983 bis 1985 gelieferten Caetano/Efacec-Obusse (15 Solo-, 10 Gelenkwagen) standen viele Monate lang auf dem ebenfalls entbehrlich gewordenen Betriebshof Areosa, nachdem sich ein Verkauf nach Bologna/Italien nicht hatte realisieren lassen. Schließlich sind sie in ihrer weiß-orangefarbenen Originallackierung in die zentralasiatische Metropole Almaty (ehemals Alma-Ata) gelangt, bis 1997 Hauptstadt des neuntgrößten Flächenstaates der Erde. Dort verkehren mehr als 200 Obusse, darunter ZIU-682, Skoda 14Tr (ex Pardubice/CZ) und recht moderne einheimische Modelle. Die „Portugiesen", die schon in Europa ziemliche Exoten gewesen sind, dürften es als „Westeuropäer" in einem GUS-Staat umso mehr sein. In Almaty wurden sie bald dunkelgelb lackiert und waren ab 2000 im Liniendienst. Die Soloobusse wurden offenbar 2005 abgestellt.
Zunächst erhielten die übernommenen Gelenkobusse in Almaty die Betriebsnummern 1150 bis 1158 (ex Porto 165, 168, 163, 164, 160, 162, 169, 161, 166) und die Solowagen 1159 bis mindestens 1172 (ex Porto 63, 64, ?, 69, 68, 70, 61, ?, 65, 72, ?, ?, ?, ?). Die genaue Zuordnung der restlichen Wagen (ex Porto 60, 62, 66, 67, 71, 73, 74 und 167) ist problematisch; eventuell diente einer davon als Ersatzteilspender. Nach kurzer Zeit muss eine Umnummerierung erfolgt sein: Die Gelenkobusse fuhren fortan unter den Nummern 3100 bis 3108. Von den Soloobussen sind Nummern bis mindestens 3119 bekannt. Teilweise muss es Doppelbelegungen oder erneute Umnummerierungen gegeben haben, die schwer nachvollziehbar sind: 3110 ex 1160 trug zeitweilig die Nummer 3102, 3114 ex 1164 die 3103, 3118 ex 1168 die 3105.
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