Klaus Schameitat28.08.2010 | Litauen
Litauens zweitgrößte Stadt Kaunas liegt verkehrstechnisch günstiger als die Hauptstadt Vilnius. Unter dem Dach der kommunalen Kauno viešasis transportas (KVT) betreiben insbesondere die beiden Busunternehmen "UAB Kauno Autobusai" (Omnibusse) und "AB Autrolis" (Obusse) ein umfangreiches Liniennetz, das durch eine große Zahl sogenannter Linientaxis (Kleinbusse) verdichtet wird. In Ergänzung der Meldung vom 01.08.2009 werden hier noch einige Fotos präsentiert.
Die insgesamt 55 weinroten Solaris Urbino 12 (Wagen 601 bis 655) wurden 2004 in Dienst gestellt und entsprechen noch dem alten Baumuster, während die 42 hellgrünen Solaris Trollino 12 (Wagen 001 bis 042) von 2006/07 bereits die neuere Karosserieform haben. Im Gegensatz zu den älteren Fahrzeugen sind sie noch weitestgehend frei von Reklameaufschriften. Bei den zahlreichen Obussen des Typs Skoda 14Tr wird die beige-rote Werkslackierung offenbar durch eine gelb-grüne Farbkombination ersetzt, sofern keine Ganzreklame vorhanden ist. Bei den Dieselbussen sind seit Dezember 2008 keine Ikarus-Fahrzeuge mehr im Einsatz, die neueren Karosa-Busse spielen derzeit noch eine wichtige Rolle.
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01.08.2009 | Litauen
In Litauen gibt es weder Straßenbahnen noch U-Bahnen, jedoch zwei größere Obusbetriebe: Vilnius und Kaunas.
Der Obusbetrieb der litauischen Hauptstadt Vilnius (ca. 550.000 Einwohner) existiert seit 1956 und umfasst knapp 20 Linien. Bei einem Besuch im September 1997 waren neben Skoda 14Tr noch sehr viele Skoda 9Tr in zwei- und dreitüriger Ausführung im Einsatz. Wie auch bei den anderen baltischen Obusbetrieben (Tallinn, Riga) waren im sowjetischen Litauen keine ZIU-9 angeschafft worden. Heute sind noch über 200 Exemplare 14Tr und einzelne Gelenkwagen 15Tr (max. 4 Stück) vorhanden. Über den Verbleib eines einzelnen polnischen Jelcz-Solo-Obusses war nichts zu erfahren. Fast alle älteren Obusse machen einen gepflegten Eindruck. Eine besondere Attraktion in Vilnius sind die insgesamt 45 dreiachsigen 15-Meter-Obusse Trollino 15 von Solaris. Sie tragen die Betriebsnummern 674 bis 718, jeweils mit vorangestellter Depotnummer 1 oder 2.
Eine generelle Neuerung in Litauen ist die in Osteuropa (außer Polen) ansonsten unübliche Kennzeichenpflicht bei Obussen. Bei den meisten Fahrzeugen findet man die Betriebsnummer (ohne Depotziffer) auf den Nummernschildern wieder. Die drei Aufnahmen der oberen Reihe entstanden im September 1997. Auf dem ersten Bild sind drei Skoda 9Tr zu sehen, auf den beiden weiteren Fotos je ein Skoda 14Tr. Die Bilder der unteren Reihe stammen aus dem Juli 2009 und zeigen zunächst ebenfalls Skoda 14Tr sowie ganz rechts einen der Solaris Trollino 15.
01.08.2009 | Litauen
Auch Litauens zweitgrößte Stadt Kaunas (360.000 Einwohner) verfügt über einen ausgedehnten Obusbetrieb, der am 31.12.1965 eröffnet wurde. Etwa 150 Solo-Obusse bedienen heute insgesamt 16 Linien. Wie in allen Obusbetrieben des Baltikums (Tallinn, Riga, Vilnius, Kaunas) kamen statt russischer ZIU-9 fast ausschließlich tschechische Skoda-Obusse zum Einsatz. Sieht man von wenigen Exoten in den Wagenparks ab, so wird erst in jüngster Zeit die Typenvielfalt etwas größer. In Kaunas sollten insgesamt 50 neue Solaris Trollino 12 in grüner Lackierung in Dienst gestellt werden, doch die Finanzierung reichte nur für 42 Stück. Nachdem nun alle Skoda 9Tr sowie auch etliche 14Tr ausrangiert sind, ergibt sich folgende Wagenpark-Übersicht:
| 1xx - 214 | Skoda 9Tr | 1970 - 1982 | ausgemustert |
| 215 ... 351 | Skoda 14Tr | 1982 - 1998 | davon 330 bis 335 1994 ex Pilsen/CZ |
| 352 + 353 | Jelcz M112E | 1999/2000 | |
| 354 - 363 | Skoda 14Tr | 1983/1984 | 2000/2001 ex Tallinn/EST |
| 001 - 042 | Solaris Trollino 12 | 2006/2007 |
Außer Obussen verkehren in Kaunas auch Dieselbusse in größerer Zahl (z.B. Karosa Gelenkbusse aus den 1990er Jahren) und massenhaft Linientaxis (Kleinbusse). Die Fotos von Juli 2009 zeigen die Obusse 283, 237 und 021.
01.08.2009 | Litauen
Nahezu der gesamte innerstädtische Busverkehr in der hübschen Hafenstadt Klaipėda (ehemals Memel, heute 183.000 Einwohner) wird mit ausgemusterten deutschen Standard- und Niederflurbussen sowohl in Solo- als auch in Gelenkversion durchgeführt. An zentralen Kreuzungen und im Altstadtbereich beobachtet man äußerst farbenfrohe Abfolgen von MAN-, Mercedes- und wenigen Neoplan-Fahrzeugen. Nicht alle sind einwandfrei zu identifizieren. Eine größere Anzahl stammt aus Essen (noch mit ehemaliger Wagennummer und Aufschrift "StadtLinie"), weiterhin treten Originallackierungen und teilweise sogar Werbeaufschriften aus Bonn, Göttingen, Herten (Vestische) und Mülheim an der Ruhr in Erscheinung. Ein einzelner älterer DAF oder Volvo mit typisch belgischem Jonckheere-Aufbau hebt sich aus der Fahrzeugpalette deutlich ab. Insgesamt sind gebrauchte deutsche Standardbusse in ganz Litauen offenbar äußerst beliebt. Diese scheinen nun anstelle von Neuanschaffungen die nach 1990 in großer Zahl beschafften Karosa-Linienbusse zu ersetzen. Das Fabrikat Ikarus ist praktisch nicht mehr anzutreffen.
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