Unterwegs: Der Obusbetrieb in Budapest (H)


von Klaus Schameitat

(September 2008)

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Die ungarische Hauptstadt Budapest (ca. 1,7 Million Einwohner) verfügt über eine ungewöhnlich große Palette öffentlicher Verkehrsmittel. So betreiben die Budapester Verkehrsbetriebe (BKV) auf einer Netzlänge von etwa 2000 Kilometern rund 180 Omnibuslinien, 13 Obuslinien, 28 Straßenbahnlinien, 3 U-Bahnlinien, 3 Vorortbahnen, Schiffslinien auf der Donau, dazu Zahnradbahn, Standseilbahn, Sessellift; außerdem gibt es noch eine Kindereisenbahn. Zwei Superlative sind erwähnenswert: Erstens ging hier 1896 die erste U-Bahn auf dem europäischen Festland in Betrieb, zweitens verkehren hier heutzutage die längsten Straßenbahnen der Welt!

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Dieser Beitrag bietet einen genaueren Blick auf den Betriebszweig Obus, der mit heute 170 Fahrzeugen (davon 99 Gelenkbusse) insbesondere die zentralen und zentrumsnahen östlichen Stadtteile erschließt. Bereits am 16.12.1933 ging eine erste Strecke mit damals drei Obussen in Betrieb, die jedoch am 21.09.1944 wegen Kriegszerstörungen eingestellt werden musste. Am 21.12.1949 konnte der bis heute existierende Obusverkehr aufgenommen werden, wobei die drei Vorkriegsfahrzeuge sogar noch einige Zeit benutzbar waren.

Zunächst wurden nun größere Serien sowjetischer Solo-Obusse beschafft (MTB, ZIU), doch baldige Produktionsengpässe zwangen die Budapester Omnibusfabrik (Ikarus-Werke) zur Entwicklung eigener Obusmodelle, insbesondere auch als Gelenkversion. Damit wurde seither vor allem der nationale Markt bedient. Im Gegensatz zu den im ganzen Ostblock dominierenden Ikarus-Dieselbussen blieben die Stückzahlen der Ikarus-Obusse stets sehr weit hinter denjenigen der tschechischen Škoda- und sowjetischen ZIU-Obusse zurück. Eine gewisse Verbreitung in diversen Ostblockstaaten fand eigentlich nur der Typ 280T in jeweils kleineren Serien. Die größte Typenvielfalt an Ikarus-Obussen ist über die Jahrzehnte hinweg bezeichnenderweise in Budapest selbst zu beobachten.

Hier nun eine vollständige Liste aller im Liniendienst verwendeten Obusse der BKV:

T470GanzBj. 1933a=1955kurzzeitig als T100 bezeichnet
T471GanzBj. 1933a=1955 
T472MÀVAG Bj. 1933/34a=1955umgenummert > T480
T100 - T152MTB-82Bj. 1949-52a=1964-67 
T200 - T356Ikarus 60TBj. 1952-56a=1967-751962 umgenummert > Reihen 201 - 271 / 301 - 358;
ab 1961 insg. 54 Stück umgebaut zu Gelenkobussen (Reihe 400 - 453)
T400Ikarus 60TGelenkobus 4-achsUmbau 1961a=1967ex T283
401 - 453Ikarus 60TGelenkobus 3-achsUmbau 1962-64a=1976ex Reihe T200 - T356
500 - 599ZIU-5Bj. 1966-69a=1975-82 
800 - 972ZIU-9BBj. 1975-84a=ab 1984,
ca. 35 vh 2008
1984: 3 Stück nach Szeged,
1988: 3 Stück nach Debrecen
600Ikarus 260TBj. 1976a=1995Prototyp
100 - 178Ikarus 280T GelenkobusBj. 1976-78a=1986-95 
199Ikarus 280T GelenkobusBj. 1987 ab 1990 bei BKV, ab 1996 als Nr. 283
200 - 282Ikarus 280T GelenkobusBj. 1987-89vh 2008 
283Ikarus 280T GelenkobusBj. 1987vh 2008ex Nr. 199
300 - 314Ikarus 435T GelenkobusBj. 1994-96vh 2008 
400Ikarus 411TBj. 1995vh 2008ab 2001 bei BKV
700 - 714Ikarus 412TBj. 2002vh 2008 
601 - 606Solaris/Ganz Trollino 12Bj. 2005vh 2008 
607 - 616Solaris/Ganz-Škoda Trollino 12Bj. 2006vh 2008 
TP000 - TP054ÁMG Obus-AnhängerBj. 1960-61a=1965-681962 umgenummert > Reihe 900 - 954
955 - 958ÁMG Obus-AnhängerBj. 1963a=1965-68 

Erläuterungen zur Wagenparkliste:

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Alle in diesem Artikel abgebildeten Fotos wurden von Klaus Schameitat im Juli 2008 sowie eines im Juli 1988 aufgenommen.

Weitere Informationen:
- stadtbus.de-Fotogalerie Budapest
- stadtbus.de-Fotogalerie Ikarus 1974 - 2004
- Internetpräsenz der Budapester Verkehrsbetriebe (BKV)


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