Nachrichten: Archiv


Ukraine


17.06.2007 | Ukraine

L'vivelektrotrans, L'viv

E-Mail Klaus Schameitat

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Seit 2006 sind in der westukrainischen Großstadt L'viv (russ.: L'vov, dt.: Lemberg) sieben moderne Soloobusse im täglichen Einsatz. Der lokale Hersteller LAZ (Lemberger Autobusfabrik), in Sowjetzeiten bekannt für seine ebenso robusten wie unkomfortablen Magirus-Imitate, ist seit 2004 mit dem neuen dreitüren Niederflurmodell auf dem Markt. Im Vergleich zum übrigen Wagenpark, der aus völlig abgewirtschafteten Skoda 14Tr sowie etwas jüngeren LAZ 52522 besteht, bedeutet die neue Obusserie des Typs LAZ E-183 mit den Betriebsnummern 100 bis 106 eine erhebliche Komfortsteigerung. Allerdings setzen desolate Fahrdrähte und vor allem das innerorts allgegenwärtige Kopfsteinpflaster einem zügigen und bequemen Fortkommen weiterhin enge Grenzen. Eine Fahrt beliebiger Länge kostet 50 Kopeken (ca. 0,08 Euro) ohne Umsteigeberechtigung. Wie in allen anderen öffentlichen Verkehrsmitteln kassieren Schaffnerinnen das Fahrgeld. Automaten und Entwerter existieren nicht. Derzeit gibt es in L'viv neben einem ausgedehnten Straßenbahnnetz 13 Obuslinien, die nicht alle miteinander in Verbindung stehen. Der erste Obus verkehrte bereits im November 1952.

| stadtbus.de-Reisebericht L'viv |


01.07.2004 | Ukraine

Kyivpastrans, Kiev

E-Mail Klaus Schameitat

Das Obusnetz der ukrainischen Hauptstadt Kiev (in der Landessprache: Kyiv) umfasst etwa 40 Linien und bedient das Stadtgebiet recht gleichmäßig mit Ausnahme des historischen Podil-Viertels. Im Nordosten führt die Fahrleitung auch über den breiten Fluss Dnepr (ukrainisch: Dnipro) in die endlosen Plattenbau-Vorstädte, die erst in den letzten Jahrzehnten entstanden sind. Die gesamte Einwohnerzahl beträgt heute rund 2,5 Millionen. Neben einer gewaltigen Zahl von Skoda-Obussen 14Tr und 15Tr sind ukrainische Fahrzeuge vorhanden.

zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Ganz neu im Wagenpark anzutreffen sind jetzt etliche Niederflur-Obusse des weißrussischen Herstellers MAZ Minsk, die auf einem bereits sehr verbreiteten baugleichen Dieselbus-Modell basieren, das unschwer als Neoplan-Lizenz zu erkennen ist. Die Fahrzeuge sind nicht einheitlich lackiert. Im Vergleich zum übrigen ÖPNV bedeuten sie einen Quantensprung an Komfortsteigerung, auch wenn offenbar keine Kneeling-Einrichtung vorhanden ist. Wie allgemein üblich fährt ein Schaffner mit (ohne festen Platz); ein Fahrschein kostet für Strecken beliebiger Länge 50 Kopeken (das sind ganze 0,08 Euro!). Entwertet wird im Fahrzeug mit den herkömmlichen, geradezu vorsintflutlich anmutenden Lochstanzgeräten. Die beiden linken Aufnahmen zeigen Wagen 1704 bei der Einfahrt in die Wendeschleife vor dem Hauptbahnhof sowie an der Metro-Station Arsenal'na, auf dem rechten Bild ist Wagen 1705 am Kievo-Pechers'ka-Kloster zu sehen.


zum Vergrößern bitte klicken zum Vergrößern bitte klicken Skoda 9Tr-Obusse, zumal in Doppeltraktion, konnten nicht mehr beobachtet werden. Diese schwerfälligen Zweiergespanne, bei denen der hintere Wagen ohne Frontscheinwerfer und mit beidseitigem Scherengitter angekoppelt, die Stromversorgung übernahm, waren beispielsweise in Riga/Lettland noch bis 2001 in geringer Zahl im Einsatz (siehe Foto, aufgenommen im Juli 1999 in Riga).

Eine weitere Neuheit ist noch aus der Ukraine zu vermelden: Das LAZ-Buswerk in L'vov (ukrainisch: L'viv; früher Lemberg), das Jahrzehnte lang die hässlichen Buckelmodelle im Magirus-Stil der 50er Jahre produzierte, fertigt neuerdings einen sehr eleganten Niederflur-Stadtbus, möglicherweise vorerst als Prototyp. Ein einzelnes Exemplar davon war in Kiev ausgestellt, wie auf dem Bild oben rechts zu sehen ist.



03.12.2003 | Ukraine

Krimtrolleybus

E-Mail Klaus Schameitat

In Ergänzung der Meldung vom 04.06.2003 seien an dieser Stelle noch vier Aufnahmen aus der Ukraine gezeigt. Das erste Bild zeigt den Bushof in Simferopol vor dem Bahnhof - dort stehen fünf LAZ-Busse, davon drei mit Gastanks auf dem Dach. Das immer noch weit verbreitete Modell wurde im Fahrzeugwerk von L'viv (früher: Lemberg) in der Ukraine produziert, eine gewisse Ähnlichkeit mit Magirus-Modellen der späten 1950er Jahre ist nicht ganz zufällig. Von Simferopol nach Jalta verkehrt der "Krimtrolleybus" - auf der zweiten Aufnahme ist links das typische Heck eines 9Tr-Obusses mit der Aufschrift "Abstand halten!" zu sehen. Daneben steht ein GAZ-Oldtimer (typischer Kolchosen-Arbeiterbus mit Haube auf LKW-Fahrgestell), neben der Obus-Fahrleitung zeigen die Gastanks auf dem Dach eine zweite alternative Antriebsart. Die dritte Aufnahme zeigt einen abgestellten 9Tr am Bushof am nördlichen Stadtrand von Jalta. Hier verlaufen mehrere parallele Fahrleitungen, u.a. auch zur Einfahrt in den Betriebshof. Außerdem beginnt an dieser Stelle die 96 Kilometer lange Trolleybus-Überlandstrecke nach Simferopol, der Krim-Hauptstadt. Die 9Tr werden ganz überwiegend im Stadtverkehr von Jalta eingesetzt und hier nicht selten von jungen Frauen gesteuert! Auf dem letzten Foto ist schließlich ein Skoda 14 Tr an der Wendestelle in Alusta abgebildet - man beachte die zusätzlichen Nebelscheinwerfer zum Einsatz auf der über einen Gebirgspass führenden Strecke.

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04.06.2003 | Ukraine

Krimtrolleybus

E-Mail Klaus Schameitat

Nach wie vor verkehren auf der Halbinsel Krim (Schwarzes Meer/Ukraine) die Überlandtrolleybusse zwischen Simferopol und Jalta. Die 96 km lange Strecke führt auch über eine Passhöhe. Die früher übliche sehr dichte Wagenfolge musste inzwischen erheblich eingeschränkt werden. Nicht nur Fahrgastrückgang, sondern vor allem der beklagenswerte Zustand der Skoda-Obusse ist daran Schuld. Dabei scheinen die 14Tr in einem eher noch schlimmeren Zustand als die 9Tr zu sein. Für die Gesamtstrecke werden 2 Std. 40 Min. benötigt, und man bezahlt umgerechnet 1,15 Euro dafür. Weil neben staatlichen Autobussen auch zahlreiche private Midibusse zu einem unwesentlich höheren Preis dieselbe Route bedienen (teils klimatisiert), wird der abgewirtschaftete Obusverkehr wohl noch weiter nachlassen. Offenbar rege genutzt wird der Obus jedoch im Stadtverkehr an den beiden Endpunkten (Simferopol und Jalta). Dort kostet eine Fahrt ganze 0,08 Euro.



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